Haus­halts­hil­fe an­mel­den

Ver­fasst von der JOB­RUF-Re­dak­ti­on

In Deutsch­land müs­sen al­le Ar­beit­ge­ber Ih­re Haus­halts­hil­fe an­mel­den. Dies gilt nicht nur für Ge­wer­be­trei­ben­de, son­dern auch für Pri­vat­per­so­nen. Doch der bü­ro­kra­ti­sche Auf­wand hier­für hält sich zum Glück in Gren­zen. Zu­dem ver­hin­dert die An­mel­dung der Haus­halts­hil­fe Schwarz­ar­beit und si­chert Ih­re Putz­kraft in den meis­ten Fäl­len auch ge­gen Un­fäl­le ab.

Ab­hän­gig vom Ar­beits­um­fang ha­ben Sie ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, Ih­re Putz­frau an­mel­den zu kön­nen. Wir zei­gen Ih­nen, wel­che Va­ri­an­te für Sie in Fra­ge kommt und was es al­les zu be­ach­ten gibt.

Hin­weis:
Zur bes­se­ren Les­bar­keit wird in die­sem Ar­ti­kel auf die gleich­zei­ti­ge Ver­wen­dung männ­li­cher und weib­li­cher Sprach­for­men ver­zich­tet. Es wird die weib­li­che Form ver­wen­det, wo­bei al­le Ge­schlech­ter glei­cher­ma­ßen ge­meint sind.

Schnell­na­vi­ga­ti­on

450-Eu­ro-Job an­mel­den

Kurz­fris­ti­ge Be­schäf­ti­gung an­mel­den

Teil­zeit­job an­mel­den

Vor­tei­le ei­ner An­mel­dung

Min­dest­lohn für Putz­hil­fen

Putz­frau bei JOB­RUF fin­den

Mög­lich­keit 1: Putz­frau an­mel­den als 450-Eu­ro-Mi­ni­job

Über die Mi­ni­job-Zen­tra­le (ehe­mals „Bun­des­knapp­schaft“ oder auch „Knapp­schaft“ ge­nannt) kön­nen Sie Ih­re Putz­frau für den Pri­vat­haus­halt an­mel­den, so­fern die­se nicht mehr als 450 €/Mo­nat ver­dient (Stand: 2021). Dies ist dann der Fall, wenn Ih­re Rei­ni­gungs­kraft re­gel­mä­ßig für we­ni­ge Stun­den haus­halts­na­he Dienst­leis­tun­gen über­nimmt.

Ei­nen haus­halts­na­hen Mi­ni­job mel­den Sie über das so­ge­nann­te Haus­halts­scheck-Ver­fah­ren an. An die Mi­ni­job-Zen­tra­le zah­len Sie als Ar­beit­ge­ber ge­rin­ge Ab­ga­ben für die Un­fall­ver­si­che­rung, Pau­schalbei­trä­ge zur Kran­ken- und Ren­ten­ver­si­che­rung und Um­la­gen als Aus­gleich für Auf­wen­dun­gen bei Krank­heit und Schwan­ger­schaft bzw. Mut­ter­schutz der Putz­kraft.

Bei­spiel­rech­nung:
Falls Sie ei­ne Putz­frau über das Haus­halts­scheck-Ver­fah­ren an­stel­len und die­se 250 €/Mo­nat ver­dient, kom­men Ab­ga­ben von rund 37 €/Mo­nat hin­zu. Ins­ge­samt müs­sen Sie al­so mit ei­ner mo­nat­li­chen Be­las­tung von 287 € rech­nen (Stand: 2020).  Über den Haus­halts­scheck-Rech­ner kön­nen Sie Ih­re Ab­ga­ben an­hand des kon­kre­ten Ar­beits­lohns Ih­rer Haus­halts­hil­fe be­rech­nen.

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Mög­lich­keit 2: Kurz­fris­ti­ge Be­schäf­ti­gung (70-Ta­ge-Re­ge­lung)

Falls Sie nicht re­gel­mä­ßi­gen Be­darf ha­ben, son­dern viel­mehr zeit­lich be­fris­tet ei­ne Un­ter­stüt­zung be­nö­ti­gen, ist über die so­ge­nann­te „kurz­fris­ti­ge Be­schäf­ti­gung“ ei­ne Haus­halts­hil­fe ein­stel­len. Dies ist zum Bei­spiel bei vor­rü­ber­ge­hen­der Krank­heit, be­ruf­li­chen Be­las­tun­gen oder in den letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen der Fall.

Die­se Va­ri­an­te ist al­ler­dings nur mög­lich, wenn die Be­schäf­ti­gung be­reits zu Be­ginn auf ma­xi­mal 70 Ar­beits­ta­ge im Jahr be­grenzt ist (Stand: 2021). Die Rei­ni­gungs­kraft darf in die­sem Zeit­raum auch mehr als 450 €/Mo­nat ver­die­nen. Über die Mi­ni­job-Zen­tra­le kön­nen Sie auch für sol­che kurz­fris­ti­gen Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se Ih­re Putz­frau le­gal an­mel­den.

Bei der kurz­fris­ti­gen Be­schäf­ti­gung fal­len für den Ar­beit­ge­ber kei­ne So­zi­al­ver­si­che­rungs­ab­ga­ben an. Le­dig­lich die Um­la­gen U1, U2 und U3 (Ent­geld­fort­zah­lung im Krank­heits­fall, Mut­ter­schutz Aus­gleich, In­sol­venz­geld­um­la­ge) wer­den ge­zahlt, was 1,45 % des Brut­to­lohns aus­macht (Stand: 2020).

Bei­spiel­rech­nung: 
Ih­re Putz­kraft ver­dient mo­nat­lisch 600 € in Ih­rem Haus­halt. Zu­züg­lich der Um­la­gen müs­sen Sie mit ei­ner Be­las­tung von 608,70 €/Mo­nat rech­nen (600/100 x 1,45= 608,70 €. Al­le An­ga­ben Stand: 2020). 

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Mög­lich­keit 3: So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Tä­tig­keit (Teil­zeit­job)

Putzfrau putzt FensterWenn Sie Ih­re Haus­halts­hil­fe über 450 € an­mel­den möch­ten, geht dies nicht mehr über die Mi­ni­job­zen­tra­le. Wenn Ih­re Putz­hil­fe dau­er­haft und re­gel­mä­ßig mehr ver­dient, müs­sen Sie die Kraft im Rah­men ei­ner so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit im Pri­vat­haus­halt an­mel­den.

Für die An­mel­dung schlie­ßen Sie ei­nen Ar­beits­ver­trag mit Ih­rer Rei­ni­gungs­kraft ab und über­mit­teln Ih­rem Steu­er­be­ra­ter die Steu­e­ri­den­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer Ih­rer Haus­halts­hil­fe. Nur so kann Ihr Steu­er­be­ra­ter die mo­nat­li­che Lohn­steu­er kor­rekt be­rech­nen.

Au­ßer­dem müs­sen Sie als pri­va­ter Ar­beit­ge­ber den Ar­beit­neh­mer bei der je­wei­li­gen Kran­ken­kas­se an­mel­den und den Ar­beit­ge­ber­an­teil zur Kran­ken­ver­si­che­rung tra­gen. Zu­sätz­lich da­zu zah­len Sie je­weils die Hälf­te der Bei­trä­ge für die Ar­beits­lo­sen- und Ren­ten­ver­si­che­rung.

Bei­spiel­rech­nung: 
Ih­re Putz­kraft ver­dient re­gel­mä­ßig 700 €/Mo­nat. So­fern der Ar­beit­neh­mer die Steu­er­klas­se 1 hat, fal­len zu­sätz­lich Ab­ga­ben zur So­zi­al­ver­si­che­rung in Hö­he von 160,57 €/Mo­nat an. Die Ge­samt­be­las­tung liegt al­so bei 860,57 € mo­nat­lich (Stand: 2020)  Zur Be­rech­nung der Ab­ga­ben steht Ih­nen auch der Ge­halts­rech­ner für Ar­beit­ge­ber zur Ver­fü­gung.

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Putz­frau an­mel­den: Kei­ne Nach­tei­le, nur Vor­tei­le

Vie­le Pri­vat­per­son scheu­en den ver­meint­li­chen Auf­wand ei­ner le­ga­len Be­schäf­ti­gung, da­bei gibt es ei­gent­lich nur Vor­tei­le und kei­ne Nach­tei­le, wenn Sie Ih­re Putz­frau an­mel­den.

Zu­nächst ein­mal stel­len Sie mit ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen An­mel­dung si­cher, dass es sich um ein le­ga­les Ar­beits­ver­hält­nis han­delt. So­mit leis­ten Sie ei­nen ak­ti­ven Bei­trag zur Be­gren­zung der Schwarz­ar­beit.

Ein wei­te­rer Vor­teil ist der Ver­si­che­rungs­schutz. Stel­len Sie sich ein­mal vor, Ih­re Putz­hil­fe rutscht auf dem nas­sen Bo­den aus oder fällt beim Staub wi­schen oder Fens­ter­put­zen von der Lei­ter und ver­letzt sich da­bei ernst­haft. Wenn Sie Ih­re Haus­halts­hil­fe im Vor­feld über die Mi­ni­job-Zen­tra­le ver­si­chern bzw. so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­ti­gen, greift dann die Un­fall­ver­si­che­rung. Sie selbst haf­ten dem­nach nicht und müs­sen nicht für die Be­hand­lungs­kos­ten auf­kom­men.

Un­ser Tipp:
Bis zu 20 % Ih­rer Auf­wen­dun­gen für die Be­schäf­ti­gung Ih­rer Haus­halts­hil­fe im Rah­men ei­nes Mi­ni­jobs oder ei­ner so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit kön­nen Sie jähr­lich Ih­re Haus­halts­hil­fe steu­er­lich ab­set­zen (Stand: 2021). Ge­ben Sie Ih­re Kos­ten ein­fach in der Zei­le 71 in Ih­rer Steu­er­er­klä­rung an.

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Ge­setz­li­cher Min­dest­lohn auch für pri­va­te Ar­beit­ge­ber bin­dend

Die Hö­he des Stun­den­lohns er­folgt in di­rek­ter Ab­spra­che zwi­schen Ih­nen und Ih­rer Haus­halts­hil­fe, al­ler­dings soll­ten Sie be­ach­ten, dass auch für Sie als pri­va­ter Ar­beit­ge­ber der ge­setz­li­che Min­dest­lohn von der­zei­tig 10,45 €/Std. in Deutsch­land (Stand 2022) bin­dend ist.

Die durch­schnitt­li­chen Kos­ten für ei­ne Putz­frau liegt je­doch zwi­schen 10,45 und 12 €/Std. – ab­hän­gig vom Ein­satz­ort und den Auf­ga­ben.

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Bild­quel­len (v.o.n.u.):

© "So­phie" by Quinn Dom­brow­ski is li­cen­s­ed un­der CC BY-SA 2.0 (be­ar­bei­tet)
© co­co­pa­ri­si­en­ne / pixabay.com

Ver­öf­fent­licht am: 07.01.2020
Über­ar­bei­tet am: 09.08.2022