Bewerbungstipps für das Anschreiben
Bewerbungstipps für das Anschreiben sind besonders wichtig, weil dieses Dokument als dein persönliches Aushängeschild in der Regel zuerst gelesen wird. Rechtschreib- und Formfehler sind hier ein absolutes No-Go, inhaltlicher Bezug auf die Stellenausschreibung und persönliche Note dagegen fast schon ein Muss. Um dir eine Orientierungshilfe zu geben, erklären wir, wie das Anschreiben hinsichtlich Format, Aufbau und Inhalt aussehen sollte – und was bei der Bewerbung tunlichst zu vermeiden ist, damit diese nicht ungelesen im Papierkorb landet.
Schnellnavigation
Das Format: Schriftart, Schriftgröße und Seitenränder im Anschreiben
Schlecht formatierte Dokumente sind eine Zumutung für den Leser. Das gilt auch für das Format eines Anschreibens. Bei einer Bewerbung macht es deswegen Sinn, gewisse Standards einzuhalten, um diese übersichtlich und damit gut lesbar zu machen.
Schriftart und Schriftgröße
Als Schriftart empfiehlt sich im Anschreiben eine gut lesbare Schrift ohne Serifen wie Arial, Helvetica oder Times New Roman in der Schriftgröße 11 oder 12. Abzuraten ist von jeglicher verschnörkelter Schönschrift oder von einer Zeichengröße, die deutlich von der genannten Schriftgröße abweicht. Beides führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Bewerbung ungelesen aussortiert wird – unabhängig davon, ob du an einen Personaler mit Sehschwäche gerätst oder nicht.
Seitenränder
Bezüglich der Seitenränder hat sich im Anschreiben ein Standard von mindestens 2 cm links und rechts und 1,5 cm oben sowie unten bewährt. Je nach Textumfang kann durch die Anpassung der Seitenränder noch etwas Platz „erschlichen“ werden. Das Format des Anschreibens in der Bewerbung sollte auf jeden Fall so gewählt werden, dass diese übersichtlich gestaltet und damit gut lesbar ist.
Unser Tipp:
Falls Probleme bei der Erstellung eines Bewerbungsschreibens auftauchen, kann es durchaus sinnvoll sein, einen professionellen Dienstleister zu beauftragen. Die Kosten hierfür sind im Vergleich zu dem Nutzen, die eine gute Bewerbung stiftet, sehr gering. Für weitere Infos empfehlen wir "Die Bewerbungsschreiber".
Der Aufbau: Kopfzeile, Betreff, Datum, Text und Grußformel im Anschreiben
Wie schon die Formatierung orientiert sich auch der Aufbau des Anschreibens in der Bewerbung an festgelegten Regeln. Größere Abweichungen von der Norm werden – mit Ausnahme von kreativen Branchen (Medien, Grafik etc.) – überwiegend mit Nichtbeachtung abgestraft. Und das solltet ihr bei der Gestaltung eures Textes beachten:
Kopfzeile
In der Kopfzeile ist Platz für deine Adress- sowie Kontaktdaten (Telefon, Email). Achte darauf, dass alle Angaben auf dem aktuellen Stand sind. Darunter kannst du, getrennt durch einige Leerzeilen, die Adresse des Arbeitgebers eintragen. Sollte in der Ausschreibung ein Ansprechpartner vermerkt sein, kann dieser direkt unter den Firmennamen genannt werden. Es bietet sich an, den Namen des Ansprechpartners fett hervorzuheben, um die Zuordnung für das ausschreibende Unternehmen zu erleichtern. Formulierungen wie „zu Händen von (Abk. z.H.)“ sind zumindest in der Bewerbung ein Relikt aus vergangenen Tagen und finden eher in geschäftlichen Korrespondenzen Platz.
Betreffzeile
Die Betreffzeile sollte beim Aufbau des Anschreibens in der Bewerbung wiederum mit einem Abstand von einigen Zeilen zum Adressfeld oberhalb des Textes platziert werden. Vor diese Zeile die Formulierung „Betreff:“ einzufügen, ist nicht mehr zeitgemäß. Es reicht aus, den Betreff in fetter Schrift hervorzuheben. Die Formulierung kann beispielsweise „Bewerbung als Aushilfe im Bereich Produktentwicklung“ lauten. Phrasen aus dem Ausschreibungstext zu verwenden erleichtert die Zuordnung deiner Bewerbung für das Unternehmen.
Datum
Das Datum kannst du rechtsbündig entweder oben auf die Seite in die Kopfzeile einfügen oder neben die Betreffzeile setzten. Du solltest darauf achten, dass das Anschreiben auf den Tag datiert wird, an welchem die Bewerbung versendet wird. Keinesfalls soll der Eindruck entstehen, die Bewerbung würde schon einige Tage herumliegen, bevor diese verschickt wurde.
Bewerbungstext
Den Text des Bewerbungsschreibens beginnst du mit der Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ bzw., falls ein Ansprechpartner in der Ausschreibung erwähnt wurde, „Sehr geehrte/r Frau/Herr…“. Sowohl zwischen dem Betreff und der Einleitung als auch unter der einleitenden Formulierung wird ein Leerzeile eingefügt.
Anschließend kommt der eigentliche Text des Anschreibens. Dieser sollte zur Verbesserung der Lesbarkeit in Sinnabschnitte aufgeteilt werden und in Blocksatz formatiert sein. Als idealer Zeilenabstand empfiehlt sich für gute Lesbarkeit der Wert 1,15. Bei einem unübersichtlichen Anschreiben sind weitere Bewerbungstipps auch nicht mehr nötig, denn dieses wird in den seltensten Fällen gelesen und eine Nichtberücksichtigung für das Vorstellungsgespräch ist die Folge.
Grußformel
Das Anschreiben wird mit der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ gefolgt von der Unterschrift des Bewerbers abgeschlossen. Durch diese bezeugst du, dass die von dir gemachten Angaben korrekt sind. Unter die Unterschrift solltest du deinen Namen noch einmal in Druckbuchstaben mit dem Computer schreiben. Damit genug Platz für die Unterschrift bleibt, bietet es sich an, zwischen der Grußformel und deinem Namen zwei bis drei Leerzeilen einzufügen. Anlagen unter dem Anschreiben aufzuführen ist nicht mehr zwingend notwendig, sofern diese nicht von dem klassischen Inhalt einer Bewerbungsmappe abweichen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und ggf. Motivationsschreiben).
Wichtig:
Nach der Grußformel wird kein Komma gesetzt. Durch diesen beliebten Fehler wird dir zwar kaum der Postausgangskorb drohen, allerdings können besonders penible Personaler dir die Zeichensetzung in diesem Bereich als Unzulänglichkeit ankreiden.
Der Inhalt: Die drei Abschnitte im Anschreiben
Nun kommen wir zur Königsdisziplin: Dem Inhalt des Anschreibens. In der Bewerbung ist hier nicht nur deine Kreativität beim Texten gefragt, sondern auch wichtig, dass du dich an eine bestimmte thematische Abfolge orientierst, die sich in Bewerbungsschreiben als Standard etabliert hat. In diese drei Abschnitte solltest du dein Bewerbungsschreiben aufteilen:
Der erste Abschnitt: Darum möchtest du die Stelle haben
Im ersten Abschnitt beschreibst du, warum die Stelle dein Interesse geweckt hat, was dich am betreffenden Unternehmen interessiert und aus welchem Grund du genau der richtige Bewerber für den Job bist. Oft zielen Bewerbungstipps für das Anschreiben auf eine konservative Herangehensweise ab. Wir finden: Hier kann ruhig ein bisschen übertrieben werden.
Der Einstieg für deine Bewerbung z. B. wie folgt lauten:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als Laborassistent weckte sofort meine Aufmerksamkeit. Als interessierter und motivierter Student des Fachbereichs Chemie setze ich mein Wissen und meine Kompetenzen gerne dazu ein, um Ihr Team bei der Durchführung der Lebensmitteltest zu unterstützen und damit maßgeblich zum Fortschritt Ihrer Studie beitragen.
Auf keinen Fall empfiehlt es sich, auf Plattitüden wie „hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle“ zurückzugreifen. Solche abgedroschenen Phrasen sind längst nicht mehr zeitgemäß und führen in der Regel dazu, dass die Bewerbung nicht berücksichtigt wird. Versetzt euch in die Lage des Lesers ... Wie kriegt Ihr den Personaler dazu, dass dieser euch als Person interessant findet und unbedingt kennenlernen möchte.
Der zweite Abschnitt: Deswegen profitiert das Unternehmen von mir
Der zweite Abschnitt dient dazu, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen darzustellen und diese mit dem persönlichen Werdegang zu verknüpfen. Hier empfiehlt es sich, im Inhalt des Anschreibens in der Bewerbung nur auf wirklich für die Stelle relevante Punkte einzugehen. Informationen über Schülerpraktika und Erfahrungen aus dem Zivildienst, sofern diese nicht für die Arbeit wichtig sein könnten, interessieren niemanden.
Der Hauptteil könnte z. B. wie folgt beginnen:
Im Zuge meiner Aushilfstätigkeit im Fachbereich Biochemie konnte ich mir umfassende Kenntnisse in der Analyse und Auswertung von Daten im Bereich der Laborarbeit verschaffen. Untermauert von meinen in der Universität erworbenen theoretischen Grundlagen erleichtern mir diese Erfahrungen den Einstieg in Ihr Unternehmen …
Bei der Beschreibung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten solltest du aktive Sprache verwenden. Es hinterlässt immer einen besseren Eindruck, wenn du dir „Kenntnisse verschafft hast“, als wenn einem „Fähigkeiten verschafft wurden“. Der Arbeitgeber rechnet bei der Verwendung aktiver Sprache mit einem motivierten, interessierten und selbstständigen Arbeitnehmer.
Eine reine Aufzählung des beruflichen und/oder akademischen Werdegangs ist für den Hauptteil nicht nur langweilig zu lesen, sondern kann in der Regel in dieser Form schon wesentlich übersichtlicher dem Lebenslauf entnommen werden. Zum Wohle des Gesamtbilds der Bewerbung gilt es, unnötige Redundanzen zu vermeiden.
Wichtig:
Versuche, den Inhalt des Anschreibens wie auch die komplette Bewerbung an das Stellenprofil anzupassen. Drucke dir am besten die Ausschreibung noch einmal aus und arbeite die Anforderungen an den Bewerber Punkt für Punkt ab, um diese in deinem Bewerbungsschreiben unterzubringen. Personaler achten darauf, dass der Text konkret auf das jeweilige Unternehmen bzw. die Stellenausschreibung zugeschnitten ist.
Der dritte Abschnitt: Weitere Qualifikationen, Gehaltswunsch und Einstiegstermin
Im dritten Teil kann noch einmal auf seine persönlichen Stärken und besonderen Qualifikationen eingegangen werden, die für das Stellenprofil relevant erscheinen. Achte auch hier darauf, nur wichtige Aspekte deiner Person zu beleuchten. Wenn es sich bei der Ausschreibung um Aushilfstätigkeit zum Bücher Sortieren in der Universitätsbibliothek handelt, ist es z.B. nicht zwingend notwendig, die eigene Kommunikationsstärke hervorzuheben.
Des Weiteren ist im Schlussteil des Bewerbungsschreibens die Angabe eines Gehaltswunsches möglich. Dieser wird in der Regel als Brutto-Jahresverdienst angegeben. Die Nennung des Wunschgehalts ist allerdings, auch wenn diese vom Arbeitgeber gefordert wird, nicht zwingend erforderlich.
Der frühestmögliche Einstiegstermins kann ebenfalls für das Unternehmen eine wichtige Information darstellen. Oft weicht dieser durch Kündigungen beim alten Arbeitgeber oder Verpflichtungen im Studium von dem in der Stellenausschreibung gewünschten Arbeitsbeginn ab. In diesem Bereich lassen sich Unternehmen in der Regel auf Kompromisse ein.
Der Bewerbungstext schließt in der Regel mit der Formulierung: „Über eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch freue ich mich“. Von vielen wird fälschlicherweise die Formulierung „würde ich mich freuen“ verwendet. Die aktivere Wortwahl ist hierbei die bessere Option, da diese bezüglich des tatsächlichen Stattfindens eines Vorstellungsgesprächs deutlich mehr Zuversicht seitens des Bewerbers vermittelt.
Wichtig:
Der Umfang des Bewerbungsschreibens sollte eine Seite nicht überschreiten. Nur in Ausnahmefällen ist ein längeres Anschreiben sinnvoll. Hier heißt es: Inhaltlich fokussieren und genau überlegen, welche Informationen für das Unternehmen wirklich relevant sind.
Studentenjobs bei JOBRUF finden
Du bist neben der Vorbereitung auf deinen Traumberuf noch interessiert an einem Nebenjob? Bei JOBRUF kannst du zahlreiche Jobangebote in den unterschiedlichsten Branchen finden. Von der Anmeldung über die Bewerbung bis hin zur Übernahme passender Tätigkeiten ist unser Portal für dich vollkommen kostenfrei.
Jetzt passende Studentenjobs finden
Bildquellen (v.o.n.u.):
© Unsplash / pixabay.com
© Hans / pixabay.com
© jarmoluk / pixabay.com
© Alejandro Escamilla / unsplash.com
© "usace continues construction at task force east training site in bulgaria" by USAGE Europe District is licensed under CC BY 2.0 (size changed)
Überarbeitet am: 17.02.2022