Bewerbungstipps für den Lebenslauf
Die Biografie ist häufig das wichtigste Entscheidungskriterium für die Eignung eines Bewerbers. Passt diese nicht in das Anforderungsprofil des Unternehmens, helfen auch das beste Anschreiben und beeindruckende Anlagen nicht weiter – der attraktive Job wird höchstwahrscheinlich anderweitig vergeben.
In unseren Bewerbungstipps für den Lebenslauf erklären wir, worauf Personaler bei diesem Dokument besonders achten und welche Standards in den Bereichen Format, Aufbau und Inhalt eingehalten werden sollten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung zu erhöhen.
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Das Format: So gestaltest du den Lebenslauf übersichtlich (Form, Schrift, Umfang)
Bezüglich des Formats des Lebenslaufes in der Bewerbung haben sich – wie beim Anschreiben auch – bestimmte Richtlinien durchgesetzt, deren Einhaltung sich unbedingt empfiehlt. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr euch in der Finanzbuchhaltung oder in einem künstlerisch-kreativen Bereich bewerbt und eurem Lebenslauf noch das gewisse Etwas verleihen möchtet.
Tabellarische Form benutzen
Mittlerweile ist es zum Standard geworden, den Lebenslauf in tabellarischer Form anzulegen. Die Vorteile dieses Formats sind die hohe Übersichtlichkeit sowie die Möglichkeit für den Leser, relevante Informationen schnell zu finden und zu filtern.
Der Lebenslauf im Fließtext oder sogar in handschriftlicher Form kann getrost als Relikt der Vergangenheit angesehen werden und sollte – wenn überhaupt – nur noch dann der Bewerbung beigelegt werden, wenn dies ausdrücklich gefordert wird. Vor allem im Studium macht ein tabellarischer Lebenslauf Sinn, da oftmals weitläufige berufliche Erfahrungen durch Praktika auf einen komplexen Bildungsweg treffen.
Schriftart, Schriftgröße und Seitenränder
Im Lebenslauf solltet ihr eine gut lesbare Schriftart wie Arial oder Times New Roman in der Schriftgröße 11 oder 12 wählen. Es empfiehlt sich, sowohl die Schrift als auch die Seitenränder an die gewählte Formatierung im Anschreiben anzupassen. Das sorgt für Einheitlichkeit und lässt die Bewerbung im Gesamtbild stimmig wirken.
Umfang des Lebenslaufes
Der Lebenslauf sollte einen Umfang von 2-3 Seiten nicht überschreiten. Die genaue Länge des Dokuments kann je nach Bildungsweg und Berufserfahrung variieren. Eine pauschale Empfehlung können wir in unseren Bewerbungstipps für den Lebenslauf nicht aussprechen. Es gilt allerdings der Grundsatz, dass die Informationen möglichst übersichtlich und prägnant vermittelt werden sollten.
Der Aufbau: Diese Gliederung macht im Lebenslauf Sinn
Eine übersichtliche Gliederung erleichtert es dem Personaler, sich einen ersten Eindruck von der Person zu verschaffen und für die Stelle relevante Informationen schnell zu finden. Ein Dokument, welches sich nicht an gängigen Standards orientiert, wird in der Regel direkt aussortiert.
Überschrift und Bewerbungsfoto
Mit der Überschrift „Lebenslauf“ oder „Curriculum Vitae“ wird das Dokument betitelt. Diese kann – je nach persönlichem Geschmack – links, zentral oder auch rechts positioniert werden. Rechts oben sollte in jedem Fall noch Platz für das Bewerbungsfoto gelassen werden.
Das Bild kann direkt in die Datei eingefügt werden, wenn es in elektronischer Form vorhanden ist. Eine Alternative, welche sich vor allem bei Versendung der Bewerbungsmappe per Post anbietet, ist, das Foto mittels eines wieder ablösbaren Klebestreifens auf den Lebenslauf zu kleben. Viele Unternehmen empfinden die Verwendung eines Originalbilds als Wertschätzung und Signal, das die Wichtigkeit der Bewerbung herausstellt.
Gliederung
Empfehlenswert ist eine Gliederung in die Kategorien Persönliche Daten, Berufserfahrung, Ausbildung sowie Fähigkeiten und Interessen. Die verschiedenen Stationen der Ausbildung und – falls vorhanden – beruflichen Erfahrungen werden chronologisch absteigend untereinander aufgeführt. Die dazugehörigen Zeiträume können, aufgegliedert nach Monaten und Jahren, linksbündig neben den jeweiligen Stationen genannt, so dass sich folgendes Bild ergibt:
Beispiel:
10/2013 - 09/2015 Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre, Universität zu Köln
10/2010 - 09/2013 Bachelorstudium der Betriebswirtschaftslehre, Universität zu Köln
Je nach Berufserfahrung bzw. Bildungsstand kann es beim Aufbau des Lebenslaufes in der Bewerbung sinnvoll sein, die Kategorien Berufserfahrung und Ausbildung zu tauschen. Die für die Bewerbung maßgebliche Station sollte immer direkt unter den persönlichen Daten zu finden sein. So ist es beispielsweise für einen Bewerber auf ein Referendariat als Lehrer wichtig herauszustellen, dass das dafür erforderliche Staatsexamen an der Universität bestanden wurde. Bewerber, die über langjährige Berufserfahrung verfügen und diese als maßgeblich für die ausgeschriebene Stelle erachten, sollten die Gliederung auf ihren beruflichen Weg ausrichten und diesen zuerst nennen.
Der Inhalt: Lebenslauf mit diesen Informationen füllen
Im Inhalt solltet ihr euch auf die wichtigsten Informationen eures Werdegangs konzentrieren und – ganz wichtig – den Lebenslauf auch in Teilbereichen auf den jeweiligen Arbeitgeber anpassen. Denn je individueller ihr das Dokument gestaltet, selbstverständlich ohne dabei wichtige Eckpunkte eurer Vita zu vergessen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Einladung zum Bewerbungsgespräch folgt und unsere Bewerbungstipps für den Lebenslauf gefruchtet haben.
Diese Informationen sind wichtig:
1. Persönliche Daten
Persönliche Daten des Bewerbers sind Name, Geburtsdatum und Geburtsort, Familienstand, Adresse und Kontaktdaten. Bei der Bewerbung auf eine Stelle im karitativen Bereich kann es je nach Träger sinnvoll sein, die Religionszugehörigkeit zu nennen. Ausländer sollten die Staatsangehörigkeit angeben. Die Nennung der Eltern inklusive deren Berufsstand wird im Inhalt des Lebenslaufes wie auch in der kompletten Bewerbung nicht mehr erwähnt.
So können die persönlichen Daten im Lebenslauf dargestellt werden:
Beispiel:
Persönliche Daten
Name Max Mustermann
Geboren 26.11.1990
2. Berufserfahrung
Hier werden die bis dato gesammelten beruflichen Erfahrungen genannt. Auch Praktika und Nebenjobs könnt ihr – sofern für den Job relevant – hier aufführen. Wichtige Angaben sind: der jeweilige Arbeitgeber, die Position bzw. Jobbezeichnung und Aufgaben, die im Zuge der jeweiligen Tätigkeit übernommen wurden.
Hier ein Beispiel für eine Angabe in der Kategorie Berufserfahrung:
Beispiel:
11/2011 - 10/2012 Studentische Aushilfe im Bereich Marketing, Telekom AG
- Auswertungen von Telefonumfragen
- Erstellung von Power Point Präsentationen für die Teamleitung
- Eigenständige Betreuung von Projekten im Bereich Online Marketing
Die Nennung von Tätigkeiten, die im Zuge eines Jobs durchgeführt wurden, hilft dem Personaler dabei, sich ein besseres Bild von den beruflichen Erfahrungen des Bewerbers zu machen. Außerdem können so geschickt erworbene Kompetenzen und persönliche Stärken ergänzend zum Anschreiben noch einmal angesprochen werden. So lässt eine „eigenständige Betreuung von Projekten“ in der Regel auf eine hohe Selbstständigkeit des Bewerbers schließen. Hier empfiehlt es sich, aktive Sprache zu verwenden und wirklich nur die Tätigkeiten zu erwähnen, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind.
3. Ausbildung
Der Bereich Ausbildung deckt im Inhalt des Lebenslaufes in der Bewerbung die Bereiche schulische Bildung, Zivil- bzw. Wehrdienst, Ausbildung und/oder Studium und Weiterbildung ab. Bei der schulischen Bildung genügt es in der Regel, die Schule zu erwähnen, auf welcher ein berufsqualifizierender Abschluss erworben wurde. Eine explizite Erwähnung der Grundschule ist nicht erforderlich.
Im Bereich Schulbildung, Ausbildung und Studium sollte unbedingt die Abschlussnote genannt werden. Des Weiteren bietet es sich an, Auslandssemester als gesonderten Punkt aufzunehmen und das Thema der Abschlussarbeit zu nennen, wenn dieses für die Bewerbung als wichtig erachtet wird.
Hier ein Beispiel für die Beschreibung des akademischen Bildungsweges:
Beispiel:
09/2010 - 08/2013 Bachelorstudium der Medienwissenschaften, Universität Siegen
Abschlussnote: 2,3 (Gut)
- Bachelorarbeit mit dem Thema „Deutscher Film vor 1960“ (Note 1,7)
Es macht auch Sinn, Weiterbildungen und absolvierte Zusatzqualifikationen zu nennen, wenn diese nicht direkt mit der ausgeschriebenen Stelle im Zusammenhang stehen. Der Bewerber zeigt hiermit seine Bereitschaft für zusätzliches Engagement, was bei vielen Unternehmen gerade bei der Bewerbung auf attraktive Stellen für ein zusätzliches Plus sorgen kann. Darüber hinaus könnt ihr auch spezifische Tätigkeiten im Zuge einzelner Ausbildungsstationen ergänzen (siehe Punkt 2 „Berufserfahrungen).
4. Fähigkeiten und Interessen
In dieser Kategorie könnt Ihr auf zusätzliche Fähigkeiten und Interessen, wie z.B. Fremdsprachenkenntnisse, PC-Kenntnisse und Führerscheine, eingehen – natürlich nur, wenn diese für die ausgeschriebene Stelle von Belang sind. Bei der Bewerbung auf einen Bürojob ist beispielsweise die Angabe vorhandener Computerkenntnisse fast schon obligatorisch, da diese im Arbeitsalltag in der Regel angewendet werden müssen.
Du solltest versuchen, die Kenntnisse einzustufen (Grundkenntnisse, erweiterte Kenntnisse, Expertenkenntnisse) und zu konkretisieren, gerade wenn die entsprechenden Fähigkeiten ausdrücklich im Stellenprofil gefordert werden.
Hier eine beispielhafte Nennung von IT-Kenntnissen:
Beispiel:
PC-Kenntnisse Grundkenntnisse in Microsoft Word und Powerpoint
Expertenkenntnisse in Microsoft Excel (Pivot-Tabellen, S-Verweise)
5. Hobbys
Oft ist in Bewerbungstipps zu lesen, dass im Lebenslauf auf Hobbys eingegangen werden sollte. Dies ist allerdings nur dann zu empfehlen, wenn ein direkter Zusammenhang zwischen den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen und dem Stellenprofil erkennbar ist oder die Interessen Aussagen über die Person des Bewerbers zulassen, die für das Unternehmen bezogen auf den Job relevant sind.
Wird beispielsweise ein kommunikativer Teamplayer gesucht, ist es durchaus sinnvoll, die aktive Mitgliedschaft im örtlichen Fußballverein zu erwähnen. Dagegen ist eine Nennung des wöchentlichen Spieleabends mit der Familie für einen potenziellen Bilanzbuchhalter für Personaler weniger interessant – und gehört damit nicht in den Inhalt des Lebenslaufes in der Bewerbung.
Bewerbung sauber ausdrucken
Wenn du deine Bewerbung zu Hause ausdruckst, achte unbedingt darauf, dass das Schriftbild nicht verschmiert ist. Denn ein unsauberes Aussehen trübt das Bild einer ansonsten perfekten Bewerbung ungemein. Personaler reagieren empfindlich auf derartige Unzulänglichkeiten.
Unsere Bewerbungstipps in der Zusammenfassung:
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit macht es Sinn, den Lebenslauf in tabellarischer Form anzuordnen und in die Kategorien Persönliche Daten, Berufserfahrung, Ausbildung sowie Fähigkeiten und Kenntnisse zu unterteilen. Grundsätzlich solltest du darauf achten, neben den obligatorischen Angaben zu Person, Bildungsweg und Berufserfahrung für die Ausschreibung relevante Eigenschaften und Tätigkeiten auch im Lebenslauf herauszustellen. Somit kann sich das Unternehmen schnell ein klares Bild deiner Person machen.
Der Lebenslauf ist das wichtigste Dokument einer jeden Bewerbung. Gerade deshalb solltest du in den Bereichen Formatierung, Aufbau und Inhalt äußerste Sorgfalt walten lassen. Wir hoffen, dass dich unsere Bewerbungstipps für den Lebenslauf deinem Wunschjob ein Stück näher bringen.
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Überarbeitet am: 11.09.2020