Rasen mulchen
Viele Hobbygärtner fragen sich immer wieder, ob es wirklich sinnvoll ist, den Rasen zu mulchen oder nicht. Wir zeigen Vorteile und Nachteile dieser Methode auf und erklären in unserer Anleitung, wann und wie oft Sie diese Pflegemaßnahme am besten durchführen und was es sonst noch zu beachten gilt. Bei Bedarf vermittelt Ihnen JOBRUF außerdem schnell und unkompliziert eine studentische Gartenhilfe!
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Keine Schnittgut-Entsorgung (Vorteil 1)
Mulchmähen spart Dünger (Vorteil 2)
Schutz bei Hitze und Wind (Vorteil 3)
Höhere Belastbarkeit und weniger Unkraut (Vorteil 4)
Hoher Anschaffungspreis (Nachteil 1)
Fazit: Rasen mulchen lohnt sich
Zunächst wie gewohnt mähen (Tipp 1)
Richtige Höhe beachten (Tipp 2)
Vorteil 1: Entsorgung des Schnittguts entfällt
Anders als beim Rasen mähen wird das Schnittgut nicht in einem Korb aufgefangen, sondern mit dem Mulchmäher* sehr fein gehäckselt und gleichmäßig wieder auf die gemähte Fläche zurückgeführt. Bei der Rasenpflege lässt sich somit Zeit sparen, denn das Leeren des Fangkorbs und die Entsorgung des Schnittguts entfallen komplett.
Durch den Wegfall der Entsorgung des Schnittguts können Sie außerdem Kosten einsparen, denn bei 100 qm kommen Sie jährlich etwa auf 15 bis 20 kg Schnittgut, die nun einfach auf Ihrer Fläche liegen bleiben.
Vorteil 2: Mulchmähen spart Dünger
Entscheiden Sie sich zum Anfang der Saison, ob Sie Ihren Rasen düngen, mähen oder eben mulchen möchten. Beim Mulchen werden die Gräser durch die Rückführung des Schnittguts ausreichend mit organischen Substanzen versorgt. Diese gelangen zurück in den Boden, werden dort von Mikroorganismen zersetzt und als wertvolle Nährstoffe wieder freigesetzt.
Das zeitaufwendige Düngen ist dann in vielen Fällen gar nicht mehr nötig. Bei 100 qm Rasen sparen Sie so jährlich etwa 30 bis 40 € – je nach dem welchen Dünger* Sie kaufen.
Vorteil 3: Schutz bei großer Hitze und vor Wind
Die dünne Schicht Schnittgut schützt zudem die darunterliegenden Gräser vor allzu großer Hitze, da die Sonneneinstrahlung nicht mehr direkt auf die Blätter und den Boden einwirken kann. Dies führt gerade im Sommer bei anhaltender Hitze dazu, dass Sie nicht mehr täglich Ihren Rasen sprengen müssen.
Aber nicht nur Hitze schwächt die Gräser, auch der Einfluss von Wind kann langfristig schaden. Durch das aufliegende Mähgut schützen Sie Ihren grünen Teppich also auch vor Wind. Eine Austrocknung bleibt aus.
Vorteil 4: Höhere Belastbarkeit und weniger Unkraut
Eine wissenschaftliche Studie der Universität für Bodenkultur Wien hat gezeigt, dass das Rasen mulchen gegen Unkraut und Moos hilft und langfristig dazu führt, dass das Grün vitaler und belastbarer ist, durch die direkte Zurückführung von natürlichen Substanzen.
Für die Studie hatten Wissenschaftlicher ein Rasenstück von 2000 qm halbiert und die eine Hälfte vier Jahre lang jeweils auf konventionelle Art und Weise gemäht und das Schnittgut aufgefangen, während auf der anderen Hälfte die Methode des Mulchmähens angewendet wurde. Einen ersten Unterschied konnte man schnell im Grün der Grasblätter erkennen. Im Sommer wie auch im Winter hatte die gemulchte Fläche ein viel satteres Grün.
Die Studie zeigte außerdem, dass die Blätter widerstandsfähiger waren, da die Zusammensetzung der einzelnen Gräserarten durch die gleich- und regelmäßige Verteilung des natürlichen Düngers beim Rasen mulchen zu einem optimalen Mengenverhältnis geführt hat.
Auf der konventionell gemähten Fläche hingegen ist das sogenannte Wiesen-Rispengrans zurückgegangen und der kurzblättrige Rot-Schwingel konnte sich ausbreiten. Die Fläche war durch die Verschiebung des Mengenverhältnisses weniger belastbar. Zudem bildete sich auf dem herkömmlich gemähten Grasstreifen Rasenfilz – auf der gemulchten Fläche nicht.
Die Vorteile im Überblick
- Entsorgung des Schnittgutes und zusätzliches Düngen entfallen komplett
- Immense Kosten- und Zeiteinsparung
- Widerstandsfähigere Gräser durch natürliche Düngung
- Aufliegendes Schnittgut schützt vor Hitze und Austrocknung
- Aktiver Umweltschutz, da keine chemischen Substanzen mehr notwendig
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Nachteil 1: Hoher Anschaffungspreis
Die erste Anschaffung eines Mulchmähers ist mit mehr als 150 -300 € nicht gerade günstig, wenn Sie im Vergleich schon für etwa 80- 150 € (Stand 2024) einen handelsüblichen Rasenmäher* erwerben können.
Die Anschaffung rechnet sich jedoch, wenn Sie einmal darüber nachdenken, welche Kosten Sie einsparen werden, wenn die Anschaffung von Düngemittel und die Entsorgung des Schnittguts entfallen und Sie außerdem Ihren Wasserverbrauch zum Sprengen im Sommer drastisch reduzieren können.
Nachteil 2: Häufigeres Mähen
Da der Kompostierungsprozess beim Mulchmähen am besten funktioniert, wenn die Gräser nur wenig gekürzt werden, ist ein häufigerer Gang mit dem Mulchmäher über Ihren grünen Teppich notwendig als mit einem herkömmlichen Rasenmäher.
Auch hier lautet das Gegenargument, dass Sie zukünftig die Zeit für aufwendiges Düngen oder Sprengen sowie Leeren des Fangkorbs einsparen werden. Zudem müssen Sie für die technische Anwendung des Mulchmähers nicht umdenken.
Fazit: Rasen mulchen lohnt sich
Zusammenfassend spart man also gegenüber der konventionellen Rasenpflege vor allem zwei Dinge: Zeit und Kosten! Aufgrund dieser beiden Argumente fallen die Nachteile des relativ hohen Anschaffungspreises und des häufigeren Mähens unserer Meinung nach nicht ins Gewicht.
Hier noch drei Tipps, die es Ihnen erleichtern, Ihren neuen Rasen richtig zu mulchen:
Tipp 1: Zunächst wie gewohnt mähen
Zum Start einer jeden Gartensaison – nach dem letzten Bodenfrost – sollten Sie Ihren Rasen zunächst wie gewohnt mähen. Das hat einen guten Grund: Die Gräser sind zu diesem Zeitpunkt mit einer Länge von ungefähr 8 bis 9 cm für einen Mulchvorgang schlichtweg zu lang. Die Schicht des anfallenden Schnittguts wäre zu viel des Guten für Ihren grünen Teppich.
Tipp 2: Die richtige Höhe beachten
Beim ersten wie auch bei jedem weiteren Mulchvorgang sollten Sie für die optimale Pflege beachten, dass die Grasfläche insgesamt auf eine Höhe von 3 bis 4 cm kommt und Sie nie mehr als ein Drittel des Blattes abschneiden müssen.
Denn grundsätzlich gilt, dass eine Schicht von max. 2 cm Schnittgut auf der Fläche aufliegen sollte. Nur dann ist nämlich gewährleistet, dass die Blätter darunter optimal mit Nährstoffen versorgt werden können und das Mulchmähen seine volle Wirkung entfalten kann.
Tipp 3: Der Boden sollte trocken sein
Wann Sie Ihren Rasen mulchen, entscheidet in erster Linie die Wetterlage, denn der Boden sollte trocken sein, da sonst das zerkleinerte Schnittgut ungleichmäßig und in Klumpen auf die Oberfläche fällt und sich nicht zersetzen kann. Eine Versorgung mit Nährstoffen findet nicht statt.
In generell sehr feuchten Regionen müssen Sie aber nicht auf diese Methode der Rasenpflege verzichten: Fahren Sie ganz einfach langsamer mit dem Mulchmäher über Ihren Grasteppich und schneiden Sie weniger als ein Drittel des Blattes ab, sodass das zerkleinerte Schnittgut nicht klumpen kann.
Hinweis:
Unter Beachtung der Wetterlage ist Rasen mulchen im Herbst ebenso möglich wie im Frühling oder Sommer – und sorgt so zu jeder Jahreszeit für ein kraftvolles Grün.
Sie möchten Ihrem Rasen noch mehr Gutes tun? In unserem Rasenpflegekalender lesen Sie, zu welcher Jahreszeit welche Maßnahmen sinnvoll sind.
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Bildquellen (v.o.n.u.):
© "Euro" by Images Money is licensed under CC BY 2.0 (bearbeitet)
© "Moss" by Helena is licensed under CC BY-SA 2.0
© "Grass Clippings Flying" by Dan4th Nicholas is licensed under CC BY 2.0
© "He's too tiny to measure up." by Patty O'Hearn Kickham is licensed under CC BY 2.0
Überarbeitet am: 20.08.2024