Werk­stu­dent Ur­laubs­an­spruch & Über­stun­den

In Deutsch­land hat je­der Ar­beit­neh­mer ei­nen ge­setz­li­chen An­spruch auf be­zahl­ten Ur­laub. Das gilt selbst­ver­ständ­lich auch für dich, wenn du ei­nen Stu­den­ten­job hast. Wir in­for­mie­ren dich über die ge­nau­en Re­ge­lun­gen zu dei­nem Ur­laubs­an­spruch und zei­gen dir, wie du dei­nen Min­des­t­ur­laub be­rech­nen kannst.

Au­ßer­dem er­fährst du, ob dein Chef auch dir als Werk­stu­dent Über­stun­den auf­brum­men kann und wie die­se aus­ge­gli­chen wer­den.

Re­ge­lung zum Min­des­t­ur­laub im Bun­des­ur­laubs­ge­setz

§ 3 des Bun­des­ur­laubs­ge­set­zes (BUrlG) re­gelt in Deutsch­land klar, wie viel Jah­res­ur­laub Ar­beit­neh­mern min­des­tens zu­steht. Der ge­setz­li­che Min­des­t­ur­laub be­trägt laut §3 im BUrlG 24 Werk­ta­ge pro Jahr, das ent­spricht ei­nem Jah­res­ur­laub von vier Wo­chen aus­ge­hend von ei­ner 6-Ta­ge-Wo­che.

Bei ei­ner 5-Ta­ge-Wo­che wird ent­spre­chend pro­zen­tu­al um­ge­rech­net (24 Ur­laubs­ta­ge durch 6 Ar­beits­ta­ge mal 5 Ar­beits­ta­ge) – je­der Ar­beit­neh­mer hat in Deutsch­land so­mit An­spruch auf 20 Werk­ta­ge Min­des­t­ur­laub pro Jahr.

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Ar­beits- oder Ta­rif­ver­trag re­gelt Ur­laubs­ta­ge

Tarifvertrag mit Angabe zu Urlaubstagen als Werkstudent auf SchreibtischAus­ge­hend vom ge­setz­li­chen Min­des­t­ur­laub kön­nen ne­ben dei­nem Ge­halt als Werk­stu­dent selbst­ver­ständ­lich auch mehr Ur­laubs­ta­ge pro Jahr zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer im Ar­beits- oder Ta­rif­ver­trag ver­ein­bart wer­den.

Wenn du dir un­si­cher bist, wie vie­le Ur­laubs­ta­ge dir als Werk­stu­dent zu­ste­hen, kannst du die Re­ge­lung zwi­schen dir und dei­nem Ar­beit­ge­ber in dei­nem Ver­trag nach­le­sen. In der Re­gel wird im Ar­beits­ver­trag der Jah­res­ur­laub bei Voll­zeit­be­schäf­ti­gung (5-Ta­ge-Wo­che) an­ge­ge­ben. Als Werk­stu­dent in Teil­zeit er­hältst du dei­nen Ur­laub an­tei­lig.

Nach ei­ner Be­schäf­ti­gung von sechs Mo­na­ten er­wirbst du ei­nen vol­len An­spruch auf dei­nen Jah­res­ur­laub (§ 4 BurlG). Wenn du z. B. am 01.10. in dem Un­ter­neh­men star­test, hast du ab dem 01.04. im Fol­ge­jahr vol­len An­spruch auf dei­nen Jah­res­ur­laub.

Möch­test du schon vor Ab­lauf der ers­ten sechs Mo­na­te Ur­laub be­an­tra­gen, ist dies nach Ab­spra­che auch mög­lich. Nach dem ers­ten vol­len Be­schäf­ti­gungs­mo­nat steht dir be­reits ein Zwölf­tel dei­nes Jah­res­ur­laubs zu.

Hin­weis:
Die al­ler­meis­ten Un­ter­neh­men ver­ein­ba­ren im Ar­beits­ver­tra­ge ei­ne Pro­be­zeit. Oft­mals wird hier auch fest­ge­legt, dass du wäh­rend der Pro­be­zeit (meist 6 Mo­na­te) kei­nen Ur­laub neh­men darfst. Ob und wie lan­ge du frei be­kommst, liegt dann al­so ganz im Er­mes­sen dei­nes Ar­beit­ge­bers.

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Ur­laubs­an­spruch als Werk­stu­dent selbst be­rech­nen

Da im Ar­beits­ver­trag oft nur der Jah­res­ur­laub ei­ner Voll­zeit­kraft mit 5-Ta­ge-Wo­che auf­ge­führt wird, musst du dir dei­nen jähr­li­chen Ur­laubs­an­spruch als Werk­stu­dent in Teil­zeit selbst aus­rech­nen. Ent­schei­dend ist da­bei auch, wel­che Ver­ein­ba­rung zwi­schen dir und dei­nem Ar­beit­ge­ber in Be­zug auf die wö­chent­li­chen Ar­beits­stun­den ge­trof­fen wur­de.

Ur­laubs­an­spruch bei fes­ten Wo­chen­ar­beits­ta­gen

Wenn zwi­schen dir und dei­nem Ar­beit­ge­ber fes­te Wo­chen­ar­beits­ta­ge ver­ein­bart wur­den, kannst du als Werk­stu­dent für dei­nen an­tei­li­gen Ur­laubs­an­spruch fol­gen­de Be­rech­nung an­wen­den:

Wö­chent­li­chen Ar­beits­ta­ge : Wö­chent­li­che Ar­beits­ta­ge ei­ner Voll­zeit­kraft x Ur­laubs­ta­ge ei­ner Voll­zeit­kraft = Dei­ne Ur­laubs­ta­ge als Werk­stu­dent

Hier ein Bei­spiel:
Ei­ner Voll­zeit­kraft ste­hen laut Ar­beits­ver­trag bei ei­ner 5-Ta­ge-Wo­che 30 Ur­laubs­ta­ge pro Jahr zu. Als Werk­stu­dent ar­bei­test du an drei Ta­gen ins­ge­samt 20 Stun­den pro Wo­che in dem Un­ter­neh­men.
3 : 5 x 30 = 18 Ur­laubs­ta­ge
In die­sem Fall ste­hen dir als Werk­stu­dent 18 Ur­laubs­ta­ge pro Jahr zu.

Ur­laubs­an­spruch bei fle­xi­bler Wo­chen­ar­beits­zeit

Als Stu­dent ist es oft schwie­rig sich ver­trag­lich auf be­stimm­te Ar­beits­ta­ge fest­zu­le­gen, da sich mit je­dem neu­en Vor­le­sungs­plan zu Be­ginn ei­nes Se­mes­ters die zeit­li­che Fle­xi­bi­li­tät än­dern kann. Vie­le Ar­beit­ge­ber re­agie­ren auf die­sen Um­stand und ver­ein­ba­ren mit ih­ren stu­den­ti­schen Mit­ar­bei­ten ei­ne fle­xi­ble Wo­chen­ar­beits­zeit von 0 bis 20 Stun­den in­ner­halb der Vor­le­sungs­zeit (nur bis zu ei­ner Tä­tig­keit von re­gel­mä­ßig 20 Stun­den pro Wo­che fin­det das Werk­stu­den­ten­pri­vi­leg An­wen­dung).Taschenrechner zur Berechnung von Urlaubsanspruch von Werkstudenten

Die­se Ver­ein­ba­rung gibt dir sehr viel Frei­raum bei der zeit­li­chen Pla­nung dei­ner Ar­beits­stun­den. Als Werk­stu­dent kommst du dann al­ler­dings Wo­che für Wo­che auf ei­ne sehr un­ter­schied­li­che Wo­chen­ar­beits­zeit, dei­ne Ur­laubs­ta­ge kannst du aber trotz­dem ganz ein­fach be­rech­nen.

Zu­nächst er­mit­telst du dei­ne durch­schnitt­li­che Wo­chen­ar­beits­zeit. Ei­ne ge­setz­li­che Be­stim­mung, aus wie vie­len Ar­beits­wo­chen du den Durch­schnitt dei­ner Wo­chen­ar­beits­zeit er­mit­teln musst, gibt es nicht. Wir ge­hen da­von aus, dass du von min­des­tens ei­nem Ar­beits­mo­nat zur durch­schnitt­li­chen Be­rech­nung aus­ge­hen soll­test. Am bes­ten sprichst du hier di­rekt dei­nen Ar­beit­ge­ber an.

Mit fol­gen­den For­meln in zwei Schrit­ten kannst du dei­nen Ur­laub be­rech­nen:

Schritt 1: Be­rech­nung der jähr­li­chen Ur­laubs­stun­den

Wo­chen­ar­beits­zeit ei­ner Voll­zeit­kraft : Wö­chent­li­che Ar­beits­ta­ge ei­ner Voll­zeit­kraft x jähr­li­che Ur­laubs­ta­ge ei­ner Voll­zeit­kraft = Jähr­li­che Ur­laubs­stun­den ei­ner Voll­zeit­kraft

Schritt 2: Be­rech­nung dei­ner Ur­laubs­stun­den

Jähr­li­che Ur­laubs­stun­den ei­ner Voll­zeit­kraft x Dei­ne durch­schnitt­li­che Wo­chen­ar­beits­zeit : Wo­chen­ar­beits­zeit ei­ner Voll­zeit­kraft = Dei­ne Ur­laubs­stun­den als Werk­stu­dent

Hier ein Bei­spiel:
Aus den letz­ten acht Wo­chen hast du ei­ne durch­schnitt­li­che Wo­chen­ar­beits­zeit von 13 Stun­den er­mit­telt. Ei­ne Voll­zeit­kraft ar­bei­tet wö­chent­li­chen 39 Stun­den an 5 Ta­gen pro Wo­che und hat ei­nen Jah­res­ur­laub von 28 Ta­gen.
Voll­zeit­kraft: 39 : 5 x 28 = 218,4 Ur­laubs­stun­den
Du als Werk­stu­dent: 218,4 x 13 : 39 = 72,8 Ur­laubs­stun­den
Auf­ge­run­det ste­hen dir so­mit 73 Ur­laubs­stun­den pro Jahr zu.

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Über­stun­den aus­zah­len las­sen oder ab­fei­ern

Auch wenn du nur als Werk­stu­dent in dem Un­ter­neh­men an­ge­stellt bist, kann dein Ar­beit­ge­ber Über­stun­den an­ord­nen.

Selbst­ver­ständ­lich ist dein Ar­beit­ge­ber aber ar­beits­recht­lich ver­pflich­tet, be­stimm­te Ver­ein­ba­run­gen in Be­zug auf an­ge­ord­ne­te Über­stun­den ein­zu­hal­ten.

  • Über­stun­den aus­zah­len: Als Werk­stu­dent kann dir dein Ar­beit­ge­ber an­ge­ord­ne­te Über­stun­den zu­sätz­lich zu dei­nem Ar­beits­lohn aus­zah­len. Wenn du mehr ar­bei­test, er­hältst du als Aus­gleich für die zu­sätz­lich er­brach­te Leis­tung dem­nach ein­fach mehr Geld. Wich­tig ist da­bei nur, dass du am En­de nicht über dei­nen Steu­er­frei­be­trag kommst. Dies soll­test du im­mer im Au­ge be­hal­ten.
  • Frei­zeit­aus­gleich: Ei­ne an­de­re Mög­lich­keit der Ge­gen­leis­tung für an­ge­ord­ne­te Über­stun­den ist der Über­stun­den­ab­bau durch Frei­zeit. Al­ler­dings kann dein Ar­beit­ge­ber den Frei­zeit­aus­gleich ein­fach an­ord­nen, wenn es z. B. ge­ra­de kei­ne Auf­ga­be für dich gibt. Den Zeit­punkt für den Über­stun­den­ab­bau kannst du al­so nicht im­mer selbst be­stim­men, son­dern muss stets von dei­nem Ar­beit­ge­ber ab­ge­seg­net wer­den.

Über­stun­den-Re­ge­lung im Ar­beits- oder Ta­rif­ver­trag nach­le­sen

Eben­so wie in punc­to Ur­laub kannst du in dei­nem Ar­beits- oder Ta­rif­ver­trag nach­le­sen, wel­che Ver­ein­ba­rung zwi­schen dir und dei­nem Ar­beit­ge­ber in Be­zug auf die Über­stun­den – Aus­zah­lung oder Frei­zeit­aus­gleich – ge­trof­fen wur­den.

Kün­digst du das Ar­beits­ver­hält­nis und es wur­de ein Frei­zeit­aus­gleich ver­ein­bart, musst du die Über­stun­den noch vor dei­nem Aus­schei­den ab­bau­en. Ist dies zeit­lich nicht mehr mög­lich, muss dir dein Ar­beit­ge­ber die ge­leis­te­ten Über­stun­den aus­zah­len.

Du soll­test aber im­mer be­ach­ten, dass die Re­ge­lun­gen nur dann in Kraft tre­ten, wenn die Über­stun­den durch dei­nen Vor­ge­setz­ten bzw. Ar­beit­ge­ber an­ge­ord­net wur­den. Leis­test du frei­wil­lig Über­stun­den, be­steht ar­beits­recht­lich kei­ne Re­ge­lung.

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Werk­stu­dent Ur­laubs­an­spruch & Über­stun­den: Al­le In­fos auf ei­nen Blick

  • Je­der Ar­beit­neh­mer hat An­recht auf be­zahl­ten Ur­laub, auch Werk­stu­den­ten
  • Min­des­t­ur­laub bei Voll­zeit­ar­beit liegt bei 24 Werk­ta­gen/Jahr
  • Als Werk­stu­dent be­steht an­tei­li­ger Ur­laubs­an­spruch ent­spre­chend dei­ner Ar­beits­zeit
  • Be­rech­nung bei fes­ten Wo­chen­ar­beits­ta­gen und fle­xi­bler Wo­chen­ar­beits­zeit un­ter­schied­lich
  • Über­stun­den kön­nen auch für Werk­stu­den­ten vom Ar­beit­ge­ber an­ge­ord­net wer­den
  • Ur­laub und Frei­zeit­aus­gleich müs­sen vom Ar­beit­ge­ber ge­neh­migt wer­den
  • Ar­beits- oder Ta­rif­ver­trag re­gelt Ur­laubs­ta­ge und Über­stun­den für Werk­stu­den­ten

Al­le Wer­te: Stand 2021

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Bild­quel­len (v.o.n.u.):
© Pho­to by Bec­ca Ta­pert on Uns­plash
© Pho­to by raw­pi­xel on Uns­plash
© "Cal­cu­la­tor" by ja­ke­and­lind­say is li­cen­ced un­der CC BY 2.0

Ver­öf­fent­licht am: 06.02.2019
Über­ar­bei­tet am: 23.06.2022
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