Schü­ler­ar­beit

Vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler möch­ten sich ne­ben­bei noch et­was da­zu ver­die­nen, um nicht für je­de Klei­nig­keit die El­tern um Geld an­pum­pen zu müs­sen. Ein at­trak­ti­ver Schü­ler­job kann die Lö­sung sein – und stärkt zu­sätz­lich Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Selbst­ver­trau­en. Aber ab wann ist Schü­ler­ar­beit er­laubt und kann ich mit 14, 15, 16 oder 17 Jah­ren oh­ne Wei­te­res ei­nen Ne­ben­job an­neh­men?

Wir er­klä­ren, wel­che Re­ge­lun­gen im Ar­beits­recht du als Schü­ler ken­nen soll­test: Von der Al­ter­s­ein­schrän­kung und Ar­beits­zeit bis hin zu der Fra­ge, wel­che Tä­tig­kei­ten du aus­üben darfst und ob du wei­ter­hin in der So­zi­al­ver­si­che­rung dei­ner El­tern blei­ben darfst.

Un­ter 13 Jah­ren: Be­zahl­te Ar­beit nicht er­laubt

Schüler mit RucksackFür Kin­der un­ter 13 Jah­ren ist es ge­ne­rell ver­bo­ten, zu ar­bei­ten.

Le­dig­lich nicht be­zahl­te au­ßer­schu­li­sche Tä­tig­kei­ten – et­wa im Rah­men ei­ner ärzt­lich ver­ord­ne­ten Be­schäf­ti­gungs- und Ar­beits­the­ra­pie, ei­nes Be­triebs­prak­ti­kums oder rich­ter­lich ver­ord­ne­ter So­zi­al­stun­den – dür­fen aus­ge­übt wer­den.

Er­laubt sind selbst­ver­ständ­lich klei­ne Hilfs­ar­bei­ten in­ner­halb dei­ner Fa­mi­lie, z. B. Staub sau­gen oder dei­ner Groß­mut­ter beim Ein­kau­fen zu hel­fen.

Auch wenn dei­ne Fa­mi­lie ei­nen land­wirt­schaf­li­chen Be­trieb hat, darfst du beim Ver­sor­gen der Tie­re mit­hel­fen. 

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Ar­bei­ten als Schü­ler mit 13 und 14 Jah­ren: Mit Ein­schrän­kun­gen mög­lich

Kin­der mit 13 und 14 Jah­ren dür­fen mit Zu­stim­mung der El­tern ein­fa­che Ar­bei­ten für ma­xi­mal 2 Std./Tag ver­rich­ten. § 2 der Kin­der­ar­beits­schutz­ver­ord­nung (kurz: KindArb­SchV) re­gelt ge­nau, in wel­chen Be­rei­chen du mit 13 Jah­ren ar­bei­ten darfst. 

Er­laubt sind:

  • Aus­tra­gen von Zei­tun­gen, Pro­spek­ten u. ä.
  • Tä­tig­kei­ten in pri­va­ten und land­wirt­schaft­li­chen Haus­hal­ten (zum Bei­spiel Bo­ten­gän­ge, Ba­by­sit­ter-Jobs, Tier­be­treu­ung, Nach­hil­fe-Jobs, Com­pu­ter­un­ter­richt, leich­te Ar­bei­ten im Gar­ten, für je­man­den das Ein­kau­fen über­neh­men  mit Aus­nah­me von Al­ko­hol und Ta­bak­wa­ren)
  • Tä­tig­kei­ten in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben (zum Bei­spiel Ern­te und Feld­be­stel­lung, Selbst­ver­mark­tung land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se, Ver­sor­gung der Tie­re)
  • Hand­rei­chun­gen beim Sport
  • Tä­tig­kei­ten bei nicht­ge­werb­li­chen Ak­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen von Kir­chen, Ver­ei­nen u. ä.

Au­ßer­dem muss ein Ne­ben­job, der mit 13 oder 14 aus­ge­übt wird, wei­te­re for­ma­le An­for­de­run­gen er­fül­len. Da­mit die kör­per­li­che und geis­ti­ge Ent­wick­lung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ge­schützt wird, gilt:

  • Die Ar­beit muss leicht und für Kin­der ge­eig­net sein
  • Der Ar­beits­ein­satz darf nicht vor oder wäh­rend der Schul­zeit er­fol­gen
  • Der Job muss mon­tags bis frei­tags zwi­schen 8 und 18 Uhr statt­fin­den
  • Der Schul­be­such und sämt­li­che Maß­nah­men zur Be­rufs­wahl dür­fen nicht ge­stört wer­den
  • Si­cher­heit, Ge­sund­heit und Ent­wick­lung dür­fen nicht nach­tei­lig be­ein­flusst wer­den

Schon ge­wusst?
Die­se Re­geln gel­ten un­ab­hän­gig da­von, ob du wäh­rend des Schul­jah­res oder in den Som­mer­fe­ri­en ar­bei­test. Wenn du al­so mit 13 oder 14 in den Fe­ri­en ar­bei­ten möch­test, so darf du das trotz aus­rei­chen­der Frei­zeit den­noch nicht mehr als 2 Std. täg­lich.

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Schü­ler­ar­beit mit 15, 16 und 17 Jah­ren: Schul­pflicht be­ach­ten

Falls du noch schul­pflich­tig bist, gilt für die Schü­ler­ar­beit mit 15, 16 und 17 Jah­ren wei­ter­hin die Kin­der­ar­beits­schutz­ver­ord­nung, ge­nau wie für 13 und 14jäh­ri­ge (In­fos sie­he oben). Je nach Bun­des­land dau­ert die Voll­zeit­schul­pflicht 9 oder 10 Jah­re; hier fin­dest du ei­ne Über­sicht der Re­ge­lun­gen in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern.

Falls du dich nach dem En­de der ge­setz­li­chen Schul­pflicht frei­wil­lig für ei­nen wei­te­ren Be­such der Schu­le ent­schei­dest – zum Bei­spiel um Ab­itur zu ma­chen oder die Be­rufs­schu­le zu be­su­chen –, fin­det der drit­te Ab­schnitt des Ju­gend­ar­beits­schutz­ge­set­zes (JArb­SchG) An­wen­dung:

  • Der Un­ter­richt hat Vor­rang und darf durch dei­nen Ne­ben­job nicht ne­ga­tiv be­ein­flusst wer­den (schlech­te No­ten oder so­gar das Sit­zen blei­ben soll so ver­hin­dert wer­den)
  • Du darfst au­ßer­dem ma­xi­mal 8 Std./Tag und 40 Std./Wo­che ar­bei­ten (in der Re­gel nur wäh­rend den Fe­ri­en mög­lich)
  • Du darfst nur mon­tags bis frei­tags zwi­schen 6 und 20 Uhr ar­bei­ten (Aus­nah­men gibt es nur für we­ni­ge Be­ru­fe: ab 16 Jah­ren kann im Gast­stät­ten- und Schau­stel­ler­ge­wer­be bis 22 Uhr ge­ar­bei­tet wer­den, in mehr­schich­ti­gen Be­trie­ben bis 23 Uhr, in der Land­wirt­schaft ab 5 Uhr oder bis 21 Uhr und in Bä­cke­rei­en und Kon­di­to­rei­en ab 5 Uhr (mit 17 Jah­ren ab 4 Uhr)
  • Du darfst nur in Aus­nah­me­fäl­len am Wo­chen­en­de ar­bei­ten (in der Kran­ken­pfle­ge, Land­wirt­schaft, Gas­tro­no­mie o. ä.) und das i.d.R. ma­xi­mal zwei­mal im Mo­nat

Öffnungszeiten an SchaufensterDas Ar­bei­ten in den Fe­ri­en ist „frei­wil­li­gen Schü­lern“ ab 15 Jah­ren (Se­kun­dar­stu­fe 2, Ab­itu­ri­ent etc.) für bis zu 4 Wo­chen und ma­xi­mal 8 Std. täg­lich an 5 Ta­gen pro Wo­che er­laubt.

Als Be­rufs­schü­ler musst du dir ei­nen Ne­ben­job von dei­nem Ar­beit­ge­ber, in des­sen Be­trieb du den prak­ti­schen Teil der Aus­bil­dung ab­sol­vierst, ge­neh­mi­gen las­sen  denn grund­sätz­lich gilt, dass dein Ur­laub als Er­ho­lung dient und nicht zum Ar­bei­ten ge­nutzt wer­den soll­te.

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Min­dest­lohn gilt nicht

Für Per­so­nen un­ter 18 oh­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung gilt der flä­chen­de­cken­de Min­dest­lohn lei­der nicht (§ 22 des Min­dest­l­ohn­ge­set­zes). Dein Ar­beit­ge­ber ist al­so nicht ver­pflich­tet, dir min­des­tens 12 €/Std (Stand: 2023) zu zah­len, wenn du noch min­der­jäh­rig bist.

JOB­RUF möch­te dir al­ler­dings at­trak­ti­ve Job­an­ge­bo­te vor­stel­len und ach­tet dar­auf, dass die Min­des­tent­loh­nung für ei­nen Ne­ben­job 12 €/Std. nicht un­ter­schrit­ten wird.

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So­zi­al­ver­si­che­rung und Steu­ern bei Schü­ler­ar­beit

Für Schü­ler­ar­beit zahlst du kei­ne So­zi­al­ver­si­che­rung, so­lan­ge sie als Mi­ni­job aus­ge­übt wird. Du darfst al­so bei ei­ner re­gel­mä­ßi­gen Be­schäf­ti­gung nicht mehr als 520 €/Mo­nat ver­die­nen (Stand: 2023). Aus­nah­me ist ei­ne kurz­fris­ti­ge Be­schäf­ti­gung in den Schul­fe­ri­en – hier ist bis zu ei­ner Dau­er von ins­ge­samt 20 Ta­gen/Jahr ein Mehr­ver­dienst mög­lich. Wenn du nicht mehr schul­pflich­tig bist, sind 70 Ta­ge/Jahr er­laubt (Stand: 2023).

Als Mi­ni­job­ber bist du au­ßer­dem ver­si­che­rungs­frei in Kran­ken-, Pfle­ge- und Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung. Von der ver­pflich­ten­den Ren­ten­ver­si­che­rung kannst du dich be­frei­en las­sen. Steu­ern fal­len für ei­nen Mi­ni­job­ber nicht an.

Als Mi­ni­job­ber bist du auch wei­ter­hin bei­trags­frei über dei­ne El­tern in der Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung kran­ken­ver­si­chert.

Tipp:
Zu­sam­men­ge­rech­net darfst du nicht mehr als 10.908 €/Jahr (Stand: 2023) ver­die­nen. Über­schrei­test du die­se Gren­ze, fal­len Steu­ern an, du zahlst vol­le So­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge, musst dich ei­gen­stän­dig kran­ken­ver­si­chern und u. U. kann be­reits er­hal­te­nes Kin­der­geld zu­rück­ge­for­dert wer­den.

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Schü­ler­jobs bei JOB­RUF fin­den

Ne­ben­jobs für Ju­gend­li­che und Stu­den­ten bie­ten ei­ne gu­te Mög­lich­keit, ne­ben­bei et­was da­zu zu ver­die­nen und gleich­zei­tig auch et­was Ab­wechs­lung zur Pau­ke­rei. Die Stu­den­ten­ver­mitt­lung JOB­RUF bie­tet ei­ne Men­ge span­nen­de Job­an­ge­bo­te auch für Schü­ler – z. B. als Nach­hil­fe­leh­rer, Ba­by­sit­ter oder Gar­ten­hel­fer.

 

Jetzt pas­sen­de Schü­ler­jobs fin­den

 

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Schü­ler­ar­beit - Al­le In­fos auf ei­nen Blick:

  • Schü­le­rin­nen und Schü­ler un­ter 13 dür­fen kei­ne be­zahl­te Ar­beit aus­üben
  • Ab 13 Jah­ren sind mit Ein­wil­li­gung der El­tern leich­te Ar­bei­ten in ge­setz­lich ge­re­gel­tem Um­fang er­laub
  • Zwi­schen 13 und 15 Jah­ren darf ma­xi­mal 2 Std. täg­lich ge­ar­bei­tet wer­den 
  • Ab 15 darfst du ma­xi­mal 8 Stun­den täg­lich und 40 Std./Wo­che ar­bei­ten
  • Schul­un­ter­richt und aus­rei­chend Er­ho­lung ha­ben Vor­rang. Da­her gibt es stren­ge Vor­schrif­ten zur Ar­beits­zeit
  • Du darfst nur in be­stimm­ten Be­rei­chen Ar­beit an­neh­men
  • Der Min­dest­lohn gilt nicht für Ju­gend­li­che
  • Für Schü­ler­ar­beit im Mi­ni­job zahlst du kei­ne So­zi­al­ver­si­che­rung

Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen

 

Grund­sätz­lich ist es Kin­dern un­ter 13 Jah­ren ver­bo­ten zu ar­bei­ten. Hilfs­ar­bei­ten bei der Fa­mi­lie sind na­tür­lich den­noch er­laubt.

Kin­der mit 13 und 14 Jah­ren dür­fen mit Zu­stim­mung der El­tern be­reits ein­fa­che Ar­bei­ten für ma­xi­mal 2 Std./Tag ver­rich­ten. § 2 der Kin­der­ar­beits­schutz­ver­ord­nung (kurz: KindArb­SchV) re­gelt ge­nau, in wel­chen Be­rei­chen du ar­bei­ten darfst. 

Bei Min­der­jäh­ri­gen, die schul­pflich­tig sind, ist auch ei­ne Zu­stim­mung der El­tern not­wen­dig (§ 2 KindArb­SchV). In den Fe­ri­en dür­fen Schü­ler frei­wil­lig bis zu 4 Wo­chen und ma­xi­mal 8 Std/Tag ar­bei­ten.  

Für Per­so­nen un­ter 18 oh­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung gilt der flä­chen­de­cken­de Min­dest­lohn lei­der nicht (§ 22 des Min­dest­l­ohn­ge­set­zes). Dein Ar­beit­ge­ber ist al­so nicht ver­pflich­tet, dir min­des­tens 12 €/Std. zu zah­len, wenn du noch min­der­jäh­rig bist.

 

Bild­quel­len (v.o.n.u.):
© Wokanda­pix / pixabay.com
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© "Shop around the clock?" by Bünd­nis 90/Die Grü­nen Nord­rhein-West­fa­len is li­cen­ced un­der CC BY-SA

Ver­öf­fent­licht am: 24.07.2018
Über­ar­bei­tet am: 15.06.2023
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