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Aktualisiert: 05.02.2025

Stress im Studium – 10 Tipps gegen zu viel Leistungsdruck

Anspruchsvolle Phasen gehören dazu, doch wenn der Stress im Studium überhandnimmt, brauchst du clevere Strategien dagegen. 10 Tipps, wie du mit Leistungsdruck im Studium umgehen kannst und für mehr Freiräume und Work-Life-Balance sorgst.

Tipp 1: Stress im Studium ernst nehmen

Die Deadline für zwei Hausarbeiten rückt näher, nächste Woche stehen drei Klausuren an, Job und Haushalt wollen auch nicht vernachlässigt werden: Während viele Studierende jetzt erst in Fahrt kommen, leiden andere dauerhaft unter zu viel Stress im Studium.

Wenn dir der Spaß am Studieren zu kurz kommt, bist du damit also nicht allein. Rund ein Viertel aller Studierenden kennen typische Auswirkungen von zu viel Leistungsdruck im Studium wie etwa Konzentrationsstörungen, Schreibblockaden, Prüfungsangst und weitere psychische Beschwerden.

Damit du langfristig gesund bleibst und erfolgreich weiter studieren kannst, sind jetzt Veränderungen gefragt.

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Tipp 2: Entspannungstechniken gibt’s auch für kleines Geld

Stress im Studium führt schnell dazu, dass deine persönlichen Bedürfnisse zu kurz kommen. Es muss nicht ein Yoga-Retreat oder eine Woche Wellness-Hotel sein: Solche Auszeiten sind zwar reizvoll, aber erstens teuer und zweitens nicht dauerhaft in deinem Alltag integriert. Frauen machen Gymnastik im Park Entspannungshilfen, mit denen du Stress im Studium bewältigen kannst, gibt es auch zu Hause und noch dazu für kleines Geld. Oft gibt es zum Beispiel beim Hochschulsport passende Angebote wie Yoga oder Tai Chi.

Als hilfreich können sich auch einfache Dinge herausstellen. Spazieren gehen, auf dem Sofa liegen – eben alles, was du unter Genuss verstehst. Experten empfehlen, beim Genießen verschiedene Sinne einzubeziehen. Das bedeutet: Gerade wenn du viel Zeit mit Lesen oder am Laptop verbringst, kann es ein guter Ausgleich sein, Musik zu hören oder dich zum Beispiel mit einem leckeren Essen zu verwöhnen.

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Tipp 3: Genug Schlafen

Gerade in Prüfungsphasen kann es verführerisch sein, Nachtschichten einzulegen. Wenn eine Angewohnheit daraus wird, ist das aber eher kontraproduktiv. Denn nach rund zehn Stunden ist dein Gehirn nicht mehr aufnahmefähig, sondern braucht Ruhe, um das Gelernte zu verarbeiten. Ausreichend Schlaf ist also kein Luxus, sondern hilft dir, nachhaltiger zu Lernen.

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Tipp 4: Freiräume schaffen

Verdichtete Studiengänge und wenige Freiräume: Oft sind es die Rahmenbedingungen, die das Studentenleben erschweren. Es kann hilfreich sein, sich das klarzumachen und nicht nur sich selbst für vermeintliche Schwächen verantwortlich zu machen. Du wirst die Spielregeln an deiner Hochschule leider nicht im Alleingang ändern. Doch du kannst ihnen anders begegnen.

Ist eine Option für dich, dein Studium etwas lockerer zu gestalten, auch wenn du die Regelstudienzeit nicht einhalten wirst? Eventuell empfiehlt sich sogar ein Wechsel in einen anderen Studiengang. Weil Stress im Studium ein häufiges Problem ist, gibt es inzwischen vermehrt flexible Studienmodelle, die zum Beispiel helfen, Studium und Job besser miteinander zu vereinen.

Auch unsere Tipps 5 und 6 können dir helfen, für mehr Freiräume in deinem Studienalltag zu sorgen.

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Tipp 5: Effizienter werden mit System

500 Seiten lesen bis nächste Woche? Die Anforderungen für manche Seminare scheinen auf den ersten Blick oft unmenschlich. Bei Mammutaufgaben solcher Art hilft es, zu hinterfragen, worauf es wirklich ankommt.Frau am Laptop schaut auf ihre Armbanduhr Ist wirklich Textkenntnis bis ins Detail gefragt oder genügt ein souveräner Überblick? Methoden wie Speed-Reading können dir helfen, effizienter zu Lesen.

Nicht nur beim Lesen kommt es auf die richtige Lernumgebung an. Auch beim Vorbereiten von Referaten und dem Schreiben von Hausarbeiten ist sie wichtig. Das wachsende Angebot an Veranstaltungen, die sowohl online als auch in Präsenz stattfinden, hat dazu geführt, dass viele Studierende den Großteil ihres Studiums remote absolvieren. Das ist praktisch, aber nicht immer effizient. Mal klingelt der Paketbote, mal fällt dir ein, dass du unbedingt noch staubsaugen wolltest, mal klopft dein:e Mitbewohner:in an und will dir etwas Wichtiges erzählen. Die perfekten Rahmenbedingungen, um sich zu Konzentrieren, sehen anders aus.

Wenn du das Gefühl hast, dass du dich Zuhause zu leicht ablenken lässt, probiere doch einmal die Unibibliothek aus. Dort kannst du dich auch mit Kommiliton:innen zum Lernen verabreden – um euch gegenseitig zu motivieren. In größeren Städten kannst du auch zu günstigen Konditionen Mitglied in der Stadtbibliothek werden. Auch dort findest du in der Regel ein ruhiges Plätzchen zum Lernen. 

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Tipp 6: Zeitmanagement hilft gegen Stress im Studium

Stress im Studium ist nicht immer vermeidbar. Aber du kannst ihn managen. Mit einer festen Tagesstruktur weist du den stressigen Aufgaben klare Zeiträume zu – und kannst dich umso mehr auf den Feierabend freuen. Zudem können verschiedene Methoden helfen, zur Ruhe zu kommen und einen passenden Ausgleich zu finden

Es gibt viel zu tun, aber es ist nicht alles gleich wichtig: Eine Methode wie das Eisenhower-Prinzip hilft dir zunächst, deine Aufgaben nach Priorität zu ordnen. Mit der ALPEN-Methode kannst du dann deinen Tagesablauf planen.

Schon gewusst?
Es gibt viele praktische Apps, die dich bei der Tagesplanung unterstützen können und mit denen das Organisieren Spaß macht.

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Tipp 7: Positiv denken

„Alles eine Frage der Einstellung“, „Sieh’s mal positiv“, etc. Wenn du solche Floskeln nicht mehr hören kannst, ist das kein Wunder. Trotzdem steckt darin zumindest ein wahrer Kern. Wenn dein Studium Stress macht, hilft es, gedanklich einfach mal die Perspektive zu wechseln. Folgende Fragen können eine Anregung sein:

  • Wie würde jemand anderes deine Situation sehen?
  • Was würdest du in einem Jahr über deine heutige Situation denken?
  • Was war deine größte Herausforderung, die du bewältigt hast und wie groß sind deine momentanen Sorgen im Vergleich dazu?

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Tipp 8: Gesunde Ernährung macht leistungsfähig

Entgegen aller guten Vorsätze kann Zeitmangel oft dazu führen, dass du dich als Student:in zu einseitig ernährst. Egal ob Fast Food, Functional Food oder ständig belegte Brötchen aus der Uni-Caféteria: Dein Gehirn vermisst die Vielfalt. Du kannst ausprobieren, ob du dich mit leichten Umstellungen wohler fühlst und deine Leistungsfähigkeit steigern kannst. Tipps dazu findest du unter anderem in unserem Ratgeber Brainfood für Student:innen.

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Tipp 9: Work-Life-Balance im Studium steigern

Stressfrei studieren ist möglich. Wenn akute Schwierigkeiten bewältigt sind, dann ist auf lange Sicht der Schlüssel dazu eine ausgewogene Work-Life-Balance im Studium. Mit Tipps 4,5 und 6 haben wir dir schon Möglichkeiten gezeigt, wie du dir als Student:in mehr Freiräume schaffen kannst. Mit Aktivitäten, die einen Ausgleich zu deinem Studium darstellen, nutzt du die gewonnene Zeit optimal: 

  • Ausdauersport (Ausgleich gegen das Stillsitzen beim Lernen)
  • Ein Studentenjob mit viel Praxis (Ausgleich zur Theorie aus dem Studium)
  • Ein neues Hobby oder Interessengebiet (Ausgleich zur Spezialisierung in deinem Studium)

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Tipp 10: Beraten lassen und Hilfe annehmen

Sich einfach mal die Sorgen von der Seele reden: Was bei Liebeskummer helfen kann, tut auch gut, wenn das Studium Stress macht. Zwei Frauen sitzen sich an Tisch gegenüber und unterhalten sichEin offenes Ohr findest du zum Beispiel bei anderen Studierenden, die sich bei Beratungsangeboten engagieren. Die anderen Studierenden können sich nicht nur sehr genau in deine Situation hineinversetzen, sondern sind auch darin geschult, mit dir zusammen Lösungen zu finden. Ansprechpartner:innen findest du zum Beispiel in vielen Hochschulstädten bei dem Zuhör- und Infotelefon Nightline.

Wenn dein Leistungsdruck im Studium konkret mit einer Lehrperson zusammenhängt, kannst du dies zum Beispiel mit anderen Studierenden aus dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) besprechen. Hier haben sich verschiedene Ansprechpartner:innen auf Themen wie Antidiskriminierung, Studienfinanzierung und psycho-soziale Beratung spezialisiert.

Allgemeine Tipps für Studierende kannst du in dem Lässig statt stressig durch's Studium - Antistressmanual „Lässig statt stressig“ finden, das Studierende der PH Gmünd geschrieben haben.

Ausgewiesene Expert:innen für deine individuellen Sorgen findest du an deiner Hochschule und beim Studentenwerk vor Ort. Hier bist du richtig mit Themen wie zum Beispiel Unsicherheiten mit der Studienwahl, finanzielle Sorgen und psychische Beschwerden. 

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